21. Internationale Lausitz-Rallye 01.-03.11.2018

Lausitz-Rallye 2018 - Nick Heilborn und Rene Meier, BMW M3

+++ Mit Klassensieg den zweiten Meistertitel verteidigt: ADMV-Rallyemeister 2018!! +++

Das ganze Team freut sich riesig über diesen Erfolg und bedankt sich bei allen Sponsoren & Unterstützern, die das ermöglicht haben.

Mit der Int. Lausitz-Rallye ging nun vor zwei Wochen meine 4. Rallyesaison zu Ende. Zeit also, einmal zurück, aber gleichzeitig auch nach vorn zu schauen. ☝🏻

Zur Lausitz-Rallye selbst könnte man viel erzählen. Aber wenn man es in Kurzform zusammen fassen will, kann man sagen, dass ‚Die Lausitz‘ nun mal DIE Schotterrallye überhaupt ist. Mit einem seriennahen Auto galt es hier jedoch, wie schon im Jahr zuvor nicht einfach Vollgas zu geben, sondern die richtige Balance aus Tempo und Vorsicht zu finden. Denn neben traumhaften Schotterpassagen die beinahe an skandinavische Rallyes erinnerten, warteten auch bis zur Unkenntlichkeit aufgerissene Mondpisten auf uns, die eigentlich nur noch mit einem Unimog oder Mars-Rover befahrbar gewesen wären.

Aber mit taktisch jeweils angepasstem Tempo und vor allem der Hilfe unserer Mechaniker, welche in jedem Service verloren gegangene und abgerissene Schrauben, Teile etc. so gut es ging ersetzten, brachten wir das Auto ins Ziel und konnten uns sogar über den Klassensieg, sowie den Divisionssieg im Schottercup freuen.

Vor allem aber freuen wir uns natürlich riesig, dass wir mit diesem Ergebnis nach dem neuerlichen Gewinn der Sächsischen Meisterschaft nun auch unseren bereits 2017 errungenen ADMV-Meistertitel verteidigen konnten!

Als ich mich im Jahre 2014 in der heimischen Garage mit Winkelschleifer und Schweißgerät ans Werk machte, einen serienmäßigen BMW 328i in ein Rallyeauto zu verwandeln und im April 2015 dann in Nordhausen am Start meiner allerersten Rallye stand, hätte ich mir definitiv nicht träumen lassen, wie sich die Dinge in so kurzer Zeit fortan entwickeln würden.

Nach 2 „Lehrjahren“ im 328i, in welchen man sich in der Klasse regelmäßig vor allem gegen BMW M3’s behaupten musste, bot eines Tages Marcus Hampl mit seinem Team von HAMPL MOTORS seine Hilfe an und war der Meinung, dass es nun an der Zeit sei, nicht weiterhin mit einem „Messer zur Schießerei zu gehen“, sondern durch Einbau eines M3-Motors ab sofort möglichst mit dem gleichen Kaliber wie die Wettbewerber anzutreten.

Gesagt, getan: Mit rund 280 PS Serienleistung und weiterhin Seriengetriebe, Bilstein B6-Fahrwerk, etc. konnte man seit Anfang 2017 zwar auch noch nicht wirklich von Waffengleichheit zu den meisten Mitbewerbern in der Klasse sprechen, doch war in Sachen Motorleistung nun zumindest etwas mehr Anschluss hergestellt.

Weiteres Tuning und wildes Aufrüsten kam für uns nie in Frage. Denn von Beginn an gab es eine Philosophie, an der es festzuhalten galt: Der schwerpunktmäßige Einsatz von Serientechnik überall da wo es nur irgendwie geht, schafft Zuverlässigkeit, spart Geld und Frust und richtet die Konzentration auf das für einen Motorsport-Neuling wie mich Wesentliche: Das stetige Verbessern des eigenen fahrerischen Könnens. Und da gibt es für mich nach wie vor immer noch dazuzulernen.

Natürlich trägt man mit diesem Konzept auch ein paar zwangsläufige Schwachstellen am Fahrzeug mit sich herum, welche uns den ein oder anderen technisch bedingten Ausfall beschert haben und eben ganz allgemein dazu führen, dass man als Fahrer statt mit blinder Attacke meistens mit etwas Bedacht ans Werk gehen muss. Das alles kostet in Summe natürlich ein wenig Performance, aber heute, 2 Jahre, 18 Klassensiege und 5 gewonnene Meisterschaften später kann man sagen, das Konzept hat sich dennoch bewährt!

Denn auch wenn die verwendete Technik einfach ist, gewartet war sie stets perfekt!
Danke dafür, Marcus Hampl, Tomi Amling, Aaron Löwe, Rene Braun, Maik Grund, Peter Carius und Philipp Rohr für das Vertrauen und euren unermüdlichen Einsatz in der stets akribischen Vorbereitung des Autos. Ohne euer ausdauerndes Engagement und diese großartige Teamleistung, wären die oben aufgezählten Erfolge definitiv nicht möglich gewesen.

Großer Dank gilt auch meinen Copiloten Benjamin Melde, Kathy Heß, Dr. Henry Wichura und René Meier, welche mir stets sicher und exakt aus dem „Gebetbuch“ vorlasen und somit die konstant guten Ergebnisse möglich machten. Ich denke, wir hatten immer eine Menge Spaß im Auto und vor allem auch Erfolg.

Auch danken möchte ich natürlich allen Sponsoren, Partnern, Fotografen, befreundeten Fahrerkollegen und Fans an der Strecke für die Unterstützung in verschiedenster Form. Ist schon stark, was man zusammen so auf die Beine stellen kann!

An dieser Stelle wird es nun Zeit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen: Wie wird es weiter gehen? Werden wir nächstes Jahr überhaupt fahren? Und wenn ja, in welchem Umfang? Und was wären dann unsere sportlichen Ziele? Denn so faszinierend dieser Sport auch ist, der notwendige Aufwand den so eine Meisterschaftssaison mit sich bringt, ist schon sehr beträchtlich.

Eine weitere Verteidigung des ADMV-Titels werden wir daher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr nicht angehen, sondern vielleicht eher lediglich die Teilnahme an ein paar einzeln ausgesuchten Rallyes. Oder vielleicht sogar mal eine ganz und gar längere Pause? Vieles ist möglich. Wir werden sehen…

Zum Schluss hier nun 2 Clips mit einem kleinen Querschnitt unserer letzten Rallye im Jahr 2018 – durch 150 km Lausitz-Rallye:

Beitragsbild: Simon Stäudten