44. Havellandrallye 12.11.2016

Klassensieg und Gesamtrang 13 von 68 Startern!

In der Weltmeisterschaft stellt sie den Saisonbeginn dar – in der ADMV-Meisterschaft das Finale: Die Rede ist von der jeweils anspruchsvollsten Rallye des Jahres.

Natürlich kann man die im Umland rund um die beschauliche Spargelstadt Beelitz beheimatete Havellandrallye nicht wirklich mit der in den französischen Seealpen stattfindenden Rallye-Monte Carlo vergleichen, aber so weit her geholt ist der Vergleich dann doch nicht: Hier wie da begann der Rallye-Tag jeweils mit Nachtfrost und Bodennebel, tagsüber schien die Sonne und Abends herrschten wieder Nebel und Temperaturen bis zu -7 Grad. Zudem zählen die permanenten Belagwechsel und unterschiedlichen Gripverhältnisse bis hin zu überfrierender Feuchtigkeit zu den schwierigsten Bedingungen, die man als Rallyefahrer vorfinden kann. Aber der Reihe nach.

Nach dem morgendlichen Besichtigen der insgesamt 10 Wertungsprüfungen, war klar, dass die Havellandrallye wie auch schon im letzten Jahr alles andere als ein gemütlicher Herbstspaziergang werden wird: Schnelle Schotterpassagen wechselten sich ab, mit stark ausgefahrenen Feldwegen und aufbrechenden Plattenstraßen aus Beton. Es galt also nicht nur möglichst schnell zu fahren, sondern vor allem auch auf’s Material zu achten, um das Auto überhaupt ins Ziel zu bringen. Zudem fehlt es mir auf Schotter auch immer noch deutlich an Erfahrung – es sollte erst meine dritte Rallye auf Schotterreifen überhaupt sein.

Und so nahm ich gemeinsam mit Copilot Benjamin Melde die ersten Prüfungen zunächst mit einer Mischung aus sicherer Attacke und defensiver Fahrt unter die Räder, immer mit dem selbst gesteckten Ziel vor Augen, dazuzulernen und sicher ins Ziel zu kommen. Andererseits konnten wir uns auch keine unnötige Trödelei leisten, denn die Klasse war mit insgesamt 10 Fahrzeugen sehr stark besetzt. Neben einem BMW M3 und einem schnell zu erwartendem Opel Astra Diesel war auch die Konkurrenz der zahlreichen Volvos nicht von der Hand zu weisen, welche – einmal in Schwung gekommen- in den zahlreichen extrem rauen Passagen einfach „reinhalten“ konnten, während wir an selbigen eher vorsichtig fahren mussten.

WP1 und 2 liefen vom Fahrgefühl auch nicht ganz rund. Ein kleiner Verbremser hier, eine verfehlte Linie da. Aber die Zeiten waren trotzdem vergleichsweise gut und Schritt für Schritt stellte sich auch das Gefühl für diese besonderen Streckenbedingungen ein. Wir kamen immer besser in Fahrt und konnten zur Halbzeit nach 5 von 10 zu fahrenden WPs tatsächlich auf 5 Klassenbestzeiten zurückblicken, sowie eine Führung mit bereits komfortablen 1:29 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten vorweisen.

Dieser Vorsprung sollte sich noch als wichtiger taktischer Vorteil erweisen, wie sich in den folgenden 5, komplett bei Dunkelheit zu fahrenden Prüfungen zeigte: Während die Sicht tagsüber zuweilen durch die starke Blendwirkung der tief stehenden Herbstsonne beeinträchtigt wurde, waren es nun Nebelschwaden, die abschnittsweise über die Prüfungen zogen und die Sichtweite teils innerhalb von Sekundenbruchteilen auf nur noch wenige Meter reduzierten – nur um sie kurze Zeit später ebenso spontan wieder frei zu geben und abermals wieder zu nehmen. „Vorhang auf, Vorhang zu“ – so eilten wir also über die WP6 und 7. Dabei ließen wir es allerdings bereits gezielt etwas ruhiger angehen und gingen im Nebel kein unnötiges Risiko mehr ein. Unseren Vorsprung in der Klasse konnten wir bis hierhin trotzdem auf mittlerweile 1:48 Minuten ausbauen.

Auf WP8 wurde uns – und vielen anderen auch- an einer Unfallstelle die gelbe Flagge gezeigt, weshalb wir unsere Fahrt vorschriftsmäßig langsam bis ins Ziel fortsetzten. WP9 nahmen wir noch einmal in zügig aber defensiver Fahrt unter die Räder – oder wie auch immer man vorsichtige Fahrt bei Dunkelheit mit gemessenen 176 km/h auf einer einspurigen Plattenstraße bezeichnen mag. Auf WP10 hatten wir aufgrund von mehreren Unfällen anderer Teams sogar gleich 2 mal „gelb“. Auch hier waren wir also wieder verpflichtet, langsam bis ins Ziel zu rollen, um dann später eine gerechnete Zeit zu erhalten.

Zu unserer großen Überraschung sollte Letzteres aber nie eintreten: Obwohl wir uns strikt ans aktuelle Regelwerk hielten, und somit laut Datenauswertung insgesamt ca. 1:40-1:50 Minuten verloren, sah die Rallyeleitung keine Möglichkeit, uns und einigen anderen betroffenen Teams eine faire Zeit gemäß DMSB-Bestimmungen zuzuteilen.

Es ist schon zum Schmunzeln, wie einem das Schicksal so spielt: Bei der ersten Rallye der Saison (Werra-Meißner) wurden wir bestraft, weil wir noch nach der bekannten, alten gelb-Regel fuhren und bei der letzten nun, weil wir uns an die neuen FIA/DMSB-Vorschriften hielten. Ein interessanter Abschluss einer sehr schönen und abwechslungsreichen Rallye-Saison.

Den Klassensieg brachten wir jedenfalls trotzdem ins Ziel. Und mit der nächtlichen Siegerehrung nach einem 16 Stunden-Rallyetag ging die Saison 2016 nun in guter Stimmung für uns zu Ende.

Fotos: Simon Stäudten, S&S Pictures, Sascha Graf, WolleDitt, Full Action Media

Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i
Heilborn-Melde Havelland 2016 BMW 328i

12. ADMV Rallye Zwickauer Land 24.09.2016

Ein wilder Ritt mit Asphaltreifen über jede Menge Schotter – das war die Zwickauer Land 2016.

Kurz und knapp: Die Bedingungen bei dieser 45/55% Schotter/Asphalt-Mischrallye waren rau, unsere Federal-Asphaltreifen eigentlich nicht die optimale Wahl und unsere Erfahrungen auf losem Geläuf sind immer noch eher gering. – In 2016 war dies erst die zweite Rallye mit nennenswertem Schotteranteil für uns. Trotzdem haben wir den 328i richtig fliegen lassen und hatten eine Menge „Freude am Fahren“.

Ergebnis: Schnellster Hecktriebler, 9. Platz gesamt von 82 Startern, 4. in Klasse F3A, 1. in Klasse F3B!

Fazit: Eine sehr schöne Rallye mit richtig tollen Prüfungen. Vor allem die Mischung aus Schotter und Asphalt ist fahrerisch anspruchsvoll, sorgt für viel Spannung beim Reifenpoker und ist für die Zuschauer schön anzusehen. Bitte mehr davon!

Beitragsbild: rallyepix24.de

picture by Jörg Ullmann
picture by Jörg Ullmann

Rallye Zwickauer Land 2016 Heilborn-Melde

Rallye Zwickauer Land 2016 Heilborn-Melde

Rallye Zwickauer Land 2016 Heilborn-Melde

picture by Simon Stäudten
picture by Simon Stäudten

6. Rallyesprint Hof 18.09.2016

Klassensieg in den „Fluten von Hof“

Nachdem wir die Rallye Bad Schmiedeberg eine Woche zuvor aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung leider ausfallen lassen mussten, gingen Tim Gleisberg und ich nun ersatzweise zum 6. Rallyesprint Hof an den Start. Die Veranstaltung zählt zwar nicht zur Thüringer Meisterschaft, ist aber gleich „um die Ecke“ und mit ihrer einen Wertungsprüfung, welche drei mal befahren wird, genau das Richtige, um an einem Sonntag ein wenig unkomplizierten Fahrspaß zu genießen.

Was wollte man an diesem durchgehend verregnetem Wochenende sonst auch tun, als die Gelegenheit zu nutzen, mal die neuen Malatesta Wet-Reifen auszuprobieren, die nun schon so lange ungenutzt auf ihren ersten Test warteten. Chancen auf ein gutes Ergebnis rechneten wir uns jedoch nicht aus, da wir mangels weiteren Startern in unserer eigentlichen Klasse F3B nun in die Allrad-Klasse F3A hoch gestuft wurden und gegen Boliden vom Schlage diverser Mitsubishi EVO oder Subaru Impreza vor allem im Regen nach physikalischen Grundsätzen keine Chance haben würden.

Auf der ersten Wertungsprüfung stellte sich im strömenden Regen jedoch sofort ein gutes Gefühl ein und ich merkte, „da geht noch was“!

Bei der zweiten Durchfahrt ließ der Niederschlag etwas nach und wir konnten uns auch direkt um weitere 1,8 Sekunden verbessern.

Nun wollten wir wissen, was diese Zeiten wert waren und staunten nicht schlecht, als wir am offiziellen Aushang lesen konnten, dass wir in WP1 neben der Klassenbestzeit auch die 3.-beste Zeit des gesamten Feldes gefahren sind! Da mussten wir dann schon ein wenig schmunzeln, denn gewiss hatte sich unsere Fahrt schnell angefühlt, aber das wir auch schneller als die Subarus, EVOs und viele andere technisch überlegene Fahrzeuge sein würden, überraschte uns dann doch etwas. Außer einem weiteren EVO und einem Peugeot, lag keiner mehr vor uns.

Eine genauere Analyse ergab dann, dass die meisten anderen Teilnehmer mit Reifen an den Start gingen, welche eher der Gattung Intermediate zuzuordnen sind, während unsere schon eher zu den „Full-Wet“ zählten. Ein Blick auf die Zeiten der WP2 bestätigte diese Vermutung dann auch sogleich. Bei nachlassendem Regen konnten wir unseren Reifenvorteil nicht mehr ausspielen und erzielten trotz schnellerer Fahrt „nur“ noch die 12.-beste Zeit.

Für die WP3 beschlossen wir dann, im wieder stärker einsetzenden Regen etwas defensiver zu fahren, um das gute Top-10-Gesamtergebnis sicher ins Ziel zu bringen, was dann noch zu einer 9.-besten Zeit reichte.

Ob das die richtige Strategie war? Wer weiß. Hätten wir unsere Zeit aus der WP2 noch einmal wiederholt, dann wäre am Ende sogar ein sensationeller Gesamtrang 5 möglich gewesen. Aber bei diesen Wetterverhältnissen war der Grad zum Abflug eben auch recht schmal – wie der Ausfall des Gesamtführenden auf der letzten Prüfung zeigte, was uns dann übrigens sprichwörtlich auf Platz 1 in unserer Klasse nach vorn spülte. Vom Gefühl her haben wir es also richtig gemacht:

Mit anfangs schneller und später taktischer Fahrt beendeten wir den Rallyesprint Hof auf Gesamtrang 10 und Platz 1 in der Klasse F3A! Wer hätte das zuvor gedacht…

Rallyesprint Hof 2016 OTZ Heilborn-Gleisberg BMW
Rallyesprint Hof 2016 OTZ Heilborn-Gleisberg BMW

Foto und Bericht: Thomas Gorlt

13. Rallye Grünhain 03.09.2016

Wie gewonnen, so zerronnen..

So könnte man es zusammen fassen, wenn man auf WP1 mit Klassenbestzeit ins Rennen geht, aber auf Platz 4 ins Ziel kommt.

Doch der Reihe nach.

Obwohl unser Fahrzeug eigentlich nach dem Reglement der Klasse F3B aufgebaut ist, starteten wir zur Rallye Grünhain notgedrungen in der höheren Klasse H15. Zustande kam dies dadurch, das ein F3B-Wettbewerber den Reigen eröffnete und in der H15 nannte – was ihm natürlich auch frei steht. Leider folgten ihm auch noch zwei weitere F3B-Teams, sodass unsere eigentliche Klasse mangels Startern garnicht stattzufinden drohte und wir somit auch in die H15 umnennen mussten.

Mit insgesamt 6 Startern bestand die Klasse nun aus zwei BMW M3, einem Ford, einem Audi quattro, einem VW Scirocco TDI und uns.

Schnelle Konkurrenz schon im bisherigen Saisonverlauf gewohnt, gingen wir also sofort mit „sicherer Attacke“ als 24. von 109 Startern ins Rennen und konnten auch direkt mit 1,8 Sekunden Vorsprung die Führung in der Klasse übernehmen. Vor allem gegen den drehmomentstarken Scirocco hätten wir das nicht wirklich erwartet. Sogleich wussten wir aber auch, dass es auf WP2 schon deutlich schwieriger werden würde, da die anstehende, lange und steile Bergauffahrt den Diesel begünstigen sollte. Wie erwartet, fuhren wir hier mit 3,7 Sekunden Rückstand auch „nur“ die zweitbeste Zeit.

Die WP3 – ein Rundkurs- sollte nun also eine vorentscheidende Rolle für den weiteren Verlauf der Rallye einnehmen, denn schließlich lagen wir mit gesamt 1,9 Sekunden Rückstand in absoluter Schlagdistanz zum führenden VW und am Nachmittag würden selbige drei Prüfungen ja noch einmal befahren werden.

Leider stellte sich im Ziel der WP3 heraus, dass wir beim Erstellen des Aufschriebs einen folgenschweren Fehler begangen hatten und dadurch eine Runde zu viel fuhren, was uns rund 2 Minuten Zeitverlust bescherte. Copilot Benny war über dieses Missgeschick selbst enorm verärgert  und auch ich war natürlich wenig erfreut.

Wohlwissend, dass wir unsere Chancen auf einen 1. oder 2. Platz gerade weggeworfen hatten, beschlossen wir, in der zweiten Schleife noch ein mal alles zu geben um wenigstens von inzwischen Platz 5 noch auf 4 oder 3 nach vorn zu fahren.

Auf WP4 quetschten wir unseren 328i aus wie eine Zitrone und konnten erneut eine Klassenbestzeit setzen. Auf WP5 waren wir ebenfalls auf Kurs, überspannten den Bogen dann allerdings und verloren rund 9 Sekunden, indem ich mich an einem Abzweig verbremste und kurz zurücksetzen musste. Trotz immer noch drittbester Zeit auf dieser WP, waren die Messen damit gesungen und wir hatten keine Chance mehr, aus eigener Kraft weiter nach vorn zu fahren. Lediglich dass Pech zweier ausgefallener Mitbewerber verhalf uns dann doch noch zu einem Gesamtplatz 4 in unserer Klasse und ein paar Punkten für die Thüringer Rallyemeisterschaft.

Kurzzeitig sah es sogar so aus, als würden wir noch auf Platz 3 nach vorn rutschen, da ein Mitbewerber eine gelbe Flagge missachtet hatte und wir seit der Werra-Meißner Rallye leidgeprüft wissen, dass dies sehr teuer bestraft wird. Doch statt der erwarteten 3 Minuten-Strafe gab es hier überraschenderweise keine weitere Ahndung, stattdessen aber den Hinweis von offizieller Seite, dass die Rallyeleitung und jeweiligen Sportkommissare solche Entscheidungen höchst individuell treffen können.

Mit großer Verwunderung über die Anwendung solch zweierlei Maß reisten wir aus Grünhain ab und ziehen unsere eigenen Schlüsse daraus. Fehler passieren nun mal – ob mir, dem Co-Piloten oder einem Offiziellen. Wichtig ist nur, dass man aus ihnen lernt.

Trotz alledem war die Rallye-Grünhain insgesamt eine wirklich schöne Veranstaltung mit tollen, anspruchsvollen Wertungsprüfungen, einem kompakten Rallye-Zentrum und guter Stimmung.

Unser Dank gilt an dieser Stelle dem Veranstalter und all den vielen Helfern, die für die Durchführung eines solchen Events viel Arbeit und Herzblut einbringen. Wir kommen gerne wieder!

Bild: Maximilian Muschter

57. Cosmo Rallye Wartburg 05. – 07.08.2016

Zufriedene Gesichter nach der Wartburg-Rallye: 2. Platz Klasse F3B!

„Zur Wartburg braucht ihr gar nicht hin fahren“ haben sie zu uns gesagt. „Da fahren euch die Einheimischen um die Ohren!“

Wir waren trotzdem dort. Und sind sehr zufrieden zurück gekehrt.

Die Wartburg-Rallye stand ursprünglich nicht fest in unserem geplanten Saison-Programm. Aber nach dem ernüchternden Ausfall durch eine abgescherte Antriebswelle, bei der drei Wochen zuvor stattfindenden Thüringen-Rallye, haben Co-Pilot Benjamin Melde und ich uns gesagt: „Jetzt erst recht!“

In sehr kurzer Zeit stellten wir also mit Unterstützung von HAMPL-Motors die entsprechende Organisation des Einsatzes auf die Beine und machten uns auf den Weg.

Wohlwissend, dass wir kaum eine realistische Chance auf ein gutes Ergebnis haben würden: Denn allein der 4 mal zu befahrende Rundkurs auf einem Teilstück der ehemaligen Autobahn A4, die 260 Höhenmeter bergaufführende Glasbach-Bergrennstrecke, und die Besteigung des Rennsteiges auf der WP „Hohe Sonne“, würden unseren über 100 PS großen Leistungsnachteil gegenüber den Mitbewerbern sehr stark zu Tage fördern.

Dazu kam, dass die Sorge um eine durch Überlastung erneut abscherende Antriebswelle immer allgegenwärtig war und ich meinen Fahrstil in weiten Teilen deshalb erheblich umstellen musste. Wir rollten also bei jeder der insgesamt 18 WPs ganz vorsichtig am Start an, und fuhren einen möglichst sauberen, runden und effizienten Stil mit möglichst hohem Kurvenspeed.

Natürlich gab es dennoch viele Stellen, an denen ich das Auto einfach trotzdem gewohnheitsgemäß wild in die Ecken werfen durfte. Die schnellen und rutschigen Passagen in den Wäldern der Waldhaus-WP, die bei Zuschauern beliebten Kehren im Cosmodrom und unzählige Stellen auf der WP Heldrastein, um nur einige zu nennen.

Letztere entpuppte sich dann auch zu meiner absoluten Lieblingsprüfung: Auf den extrem welligen und durch dichten Rand-Bewuchs unübersichtlichen Pisten in den Wäldern im Norden Eisenachs, quetschten wir den 328i sprichwörtlich aus wie eine Zitrone und konnten somit erstmals sogar in die Top 30 bei einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft fahren.

Im Verlauf des zweiten Tages testeten wir noch verschiedene Abstimmungen des Reifendruckes, sammelten wertvolle Erkenntnisse und brachten das Auto mit „sicherer Attacke“ auf Platz 2 in unserer Klasse und Platz 31 von 88 Startern im Gesamtklassement ins Ziel. Mit diesem Ergebnis konnten wir in der Thüringer Meisterschaft einen Teil des Rückstandes wieder aufholen und uns abermals auf Platz 5  nach vorn arbeiten.

Der Ausflug zur anspruchsvollen und hochklassig besetzten Wartburg-Rallye war für uns also ein voller Erfolg und wir bereiten uns nun motiviert auf die Rallye-Grünhain im September vor.

Wartburg Rallye Nick Heilborn - Benjamin Melde
Wartburg Rallye
Nick Heilborn – Benjamin Melde
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Nick Heilborn – Benjamin Melde
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Ihr Finanzfachmann.de BMW E36
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55. Thüringen-Rallye, 14.-16.07.2016

„Heilborn, Schramm/Melde auf Podiumskurs in der Thüringer Rallyemeisterschaft..“

…war im Vorbericht des Programmheftes zur 55. Thüringen Rallye zu lesen.
In der Tat sah es nach den ersten gefahrenen Kilometern so aus, dass dies auch gelingen könnte: Wir starteten mit einer Klassenbestzeit auf der bei Dunkelheit gefahrenen Prüfung in den Wäldern zwischen Niederkrossen und Hütten, fielen dann auf dem Stadtrundkurs in Pößneck mit unserem Fahrzeug erwartungsgemäß zurück und begannen dann sogleich wieder, uns nach vorn zu arbeiten.

Doch leider machte uns der Defektteufel einen Strich durch die Rechnung: Auf der Verbindungsetappe (!) zur WP5 brach uns eine Antriebswelle. Die beiden folgenden Prüfungen hätten wir mit „Einrad-Antrieb“ nicht bewältigen können, sodass die Rallye für uns leider an Ort und Stelle vorbei war und wir uns zurück zum Service-Park schleppen lassen mussten.

Besonders bitter: Pünktlich zum Mittagsservice haben unsere Mechaniker anschließend die defekte Welle gewechselt -man hatte ja schließlich alles dabei- und das Auto stand nun wieder fahrbereit im Service-Park. Aber eine Super-Rallye Regel, nach welcher ausgefallene Fahrzeuge mit einer Zeitstrafe im Gepäck wieder starten dürfen, gibt es nun einmal leider nur von Freitag auf Samstag, nicht aber innerhalb eines Tages. So waren wir also zum Zusehen verdammt und zogen Resümee, dass es Glücksgöttin Fortuna dieses Jahr nicht allzu gut mit uns meint: Denn dies ist nun schon der dritte Ausfall in dieser Saison. Allesamt in aussichtsreicher Position liegend und alle durch verschiedene Defekte im Antriebsstrang verursacht!

Für das ganze Team war das natürlich eine große Enttäuschung. Denn die Service-Crew von Hampl-Motors aus Gera, hat im Vorfeld der Rallye hervorragende Arbeit geleistet und das Fahrzeug generalstabsmäßig vorbereitet. Aber Materialermüdung lässt sich nun einmal nicht zu 100 Prozent vorhersehen und ausschließen. Immerhin werden sämtliche Fahrzeugteile während einer Rallye -vor allem auf den ultraschnellen und welligen Asphaltpisten im Thüringer Wald- um ein Vielfaches höher belastet, als im herkömmlichen Straßenbetrieb. Augenscheinlich sind wir mit unserem aktuell verwendeten Material miitlerweile wirklich an der Grenze der Belastungsfähigkeit angelangt. Hier werden wohl in Zukunft weitere Verbesserungen folgen müssen.

Wermutstropfen bleibt, dass die erzielten Zeiten einen stetigen Aufwärtstrend erkennen lassen. Fahrzeug und Besatzung harmonieren immer besser und wir konnten erneut zeigen, dass man auch mit einfacherer Technik und einem klaren Leistungsnachteil durchaus akzeptable WP-Zeiten erzielen kann.

 

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"

Hampl Motors

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"

Thüringen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW E36 "IHR-FINANZFACHMANN.DE"
Thüringen-Rallye 2016
Heilborn/Melde BMW E36
„IHR-FINANZFACHMANN.DE“

45. Osterburgrallye, 25.06.2016

2. Platz Klasse F3B, Top-Ten Gesamt im Blick

Hochsommerliche Temperaturen, gepaart mit angekündigten Gewittern, erwarteten uns zur traditionsreichen Osterburgrallye rund um Weida. Eine gute Gelegenheit, das neue Fahrwerkssetup und neue Reifen für die im Juli auf dem Programm stehende Thüringen-Rallye zu testen, dachten wir uns.

Doch fast wäre daraus nichts geworden:

Denn bereits auf dem Weg zur Wertungsprüfung 1, wurden wir plötzlich von starkem Benzingeruch im Auto überrascht. Nach kurzem Check – wir hatten ja nur noch drei Minuten bis zum Start- konnten wir allerdings auf die Schnelle kein Leck einer Leitung feststellen und entschieden uns, erst einmal zu starten und das Problem zu beobachten.

Den Blick fortwährend mehr in den Rückspiel statt auf die Straße gerichtet, um nach eventuell züngelnden Flammen Ausschau zu halten, absolvierten wir die ersten 3 WP in stetiger Erwartung, vielleicht bald als rollende Fackel durchs Weidaer Umland zu rollen.

Die Dämpfe waren trotz geöffneter Fenster so stark, dass Beifahrer Christian bereits Benommenheitserscheinungen zeigte und den Aufschrieb nicht mehr fehlerfrei vorlesen konnte.
Ein Stempelfehler an der ZK der WP2, brachte uns zudem eine Minute Strafzeit ein und komplettierte das Bild, einer rundum verkorksten ersten Etappe.

Da sich das Problem des austretenden Benzins mit leerer werdendem Tank, zur Halbzeit der Rallye sukzessiv von selbst klärte, beschlossen wir im Regouping, uns neu zu konzentrieren und nun noch mal anzugreifen.

Prompt kehrte der Fahrspaß zurück und die Zeiten purzelten: Mit einer 9., einer 11. und noch mal 9. Gesamtzeit absolvierten wir die letzten drei Prüfungen und beendeten die Rallye vorerst auf Gesamtrang 11 und Platz 2 in unserer Klasse.

Durch die oben erwähnte, nachträglich hinzuzurechnende Strafminute, fielen wir zwar leider auf Gesamtrang 29 zurück, aber Platz 2 in unserer Klasse konnten wir glücklicherweise trotzdem verteidigen, da auch unsere Mitbewerber von diversen Problemen geplagt wurden und Zeit verloren, bzw. einige das Ziel nicht sahen.

Im Ergebnis sind wir mit dem Resultat der Rallye und vor allem den technischen Änderungen am Fahrzeug sehr zufrieden und freuen uns nun auf die Thüringen-Rallye vom 15.-16. Juli.

39. Landsbergrallye, 18.06.2016

2. Platz Klasse F3B, 19. Gesamt!

Neues Spiel, neues Glück.

Unter diesem Motto gingen Co-Pilot Benjamin Melde und ich am letzten Wochenende in Meiningen an den Start.

Letztes Jahr noch auf WP 1 mit defektem Kühler ausgefallen (damals mit Tim Gleisberg als Navigator auf dem heißen Sitz), hofften wir nun, dass es die Landsberg-Rallye dieses Jahr besser mit uns meint.

Und sie tat es!

In Anbetracht dessen, dass wir in unserer Klasse ausschließlich deutlich stärkere BMW M3 als Gegner hatten, haben wir von Beginn an keine realistischen Erwartungen in eine gute Platzierung gesetzt. Deshalb gingen wir auch direkt wieder mit unseren ebenfalls unterlegenen, aber bewährten Serienreifen an den Start und wollten einfach ein wenig Spaß haben und schauen, wo wir uns letztendlich einsortieren.

Zu unserer eigenen Überraschung konnten wir uns von Beginn an auf Platz 3 in der Klasse behaupten und gaben diese Position auch bis zur vorletzten WP nicht mehr ab. Durch den Ausfall eines vor uns liegenden M3-Teams auf der letzten WP, rutschten wir sogar noch um einen Platz nach vorn und beendeten die Rallye auf Rang 2 in der Klasse F3B und Rang 19 von 69 Startern im Gesamtklassement.

Damit hätten wir im Vorfeld definitiv nicht gerechnet! Aber vor Allem beim vorherrschenden wechselhaften Wetter -Sonnenschein und Regen wechselten sich stetig ab- konnten wir unser Leistungsmanko von über 100 PS durch entsprechend engagierte Fahrweise scheinbar einigermaßen ausgleichen.

Sehr zufrieden reisten wir aus Meiningen ab und beginnen zugleich mit den Vorbereitungen für die  Weidaer Osterburg-Rallye, am 25.06.2016

AVD Sachsen-Rallye 20. – 21.05.2016

Die erste „große“ Rallye

Nachdem ich nun seit gut einem Jahr im Rallyesport aktiv bin, war es nun langsam an der Zeit, auch mal eine „große“ Veranstaltung zu fahren. So ging es also am letzten Wochenende zusammen mit Copilot Benjamin Melde auf nach Zwickau, zur AVD-Sachsen-Rallye. Einem Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft.

Bereits in den Wochen zuvor zeigte sich, dass so ein Event deutlich ausführlicherer Vorbereitungen bedarf, als eine Rallye 35 oder Rallye 70: Mechaniker, Werkzeug, Ersatzteile, sonstiges Equipment, Unterkünfte, und, und, und. All dies wollte organisiert und vor Ort koordiniert werden. Zudem musste das Auto so akribisch wie möglich vorbereitet werden – denn nach zwei Ausfällen in Folge wollten wir hier natürlich unbedingt das Ziel sehen.

Zu gewinnen gab es in diesem Umfeld für uns ohnehin nichts, da es im Rahmen der DRM keine einzelnen Klassenwertungen gibt, sondern diese jeweils zu sogenannten Divisionen zusammengefasst werden. Im Ergebnis bedeutete dies, dass wir mit unserem 328i in einer Division unter Anderem gegen sechs Porsche 911 und eine Hand voll stark modifizierter BMW M3 antreten mussten. Fahrzeuge, die neben allerlei technischen Raffinessen auch teilweise über mehr als die doppelte Leistung unseres Autos verfügen.

In diesem Wissen entschieden wir uns dann sogleich auch noch für eine unkonventionelle Reifenwahl: Bei sogenannten National-A Veranstaltungen startet man üblicherweise mit reinrassigen, nicht straßenzugelassenen Renn/Rallyeslicks, welche natürlich enormen Grip bieten und vor allem auch unter Höchstbelastung lange haltbar sind. Wir hingegen reisten mit 10 Stück, im freien Handel erhältlicher Serien-Sportreifen (Federal 595) an. Lediglich für die zum Schluss auf dem Programm stehende, zwei mal zu befahrende 26km-Marathon-WP hatten wir noch einen Satz extra-Reifen (Toyo R888) im Gepäck, von denen wir uns das erforderliche Plus an Standfestigkeit erwarteten.

Am Freitag Abend standen dann die ersten 4 von insgesamt 12 Wertungsprüfungen auf dem Programm. Auf WP1 noch etwas defensiver gestartet, konnten wir uns beim zweiten Befahren dieser Prüfung (WP3) trotz inzwischen eingebrochener Dunkelheit um 4 Sekunden steigern. Auch den bei Fans beliebten und bei Fahrern eher unbeliebten Rundkurs „Glück-auf-Brücke“ (WP 2/4) überstanden wir mit stark überhitzten Reifen irgendwie und beendeten den Tag auf Gesamt-Rang 44.

Am zweiten Tag konnten wir uns dann immer weiter verbessern und fanden uns nach WP8 bereits auf Rang 36 wieder.
Die gegen Ende der Rallye zwei mal zu befahrende, 26 km lange WP 10/12 stellte für uns dann eine ganz neue Herausforderung dar: Weder Fahrer und Beifahrer noch das Auto selbst, hatten bis dahin eine solch lange Wertungsprüfung unter die Räder genommen. Im ersten Durchgang zeigte sich dann auch bereits nach ca. 10 km, dass das Material hier langsam seine Grenzbelastbarkeit erreicht hatte: Bedrohlich steigende Motortemperatur und wegen Überhitzung nachlassende Reifen (diesmal Toyo R888), erforderten ein Voll-Aufdrehen der Heizung, früheres Hochhalten der Gänge und eine insgesamt reifenschonendere Fahrweise. Beim zweiten Befahren (WP12) fuhren wir dann bereits vom Start an etwas defensiver und konnten das Abbauen des Materials so wenigstens noch um einige Kilometer verschieben.

Schließlich erreichten wir das Ziel auf Rang 33 gesamt, 6. in der Division 3 und auf Platz 4 aller Gruppe F-Autos!

Mit diesem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden. Denn unter den eingangs geschilderten Vorraussetzungen und mit der Priorität, auf jeden Fall sicher ins Ziel zu kommen und auf den schnellen und langen Wertungsprüfungen wichtige Erfahrungen zu sammeln, haben wir im Vorfeld mit einem ganz anderen Ergebnis gerechnet.

Das Auto wurde durch unsere Mechaniker hervorragend betreut und lief soweit wie ein Uhrwerk. Einzig eine sich immer wieder lösende Schraube der Differential-Befestigung (Roland-Rallye lässt grüßen), gab uns bis zum Schluss Rätsel auf.

Ich bin mir aber sicher, dass sich auch für dieses Problem noch eine Lösung finden lässt. Nur viel Zeit bleibt nicht:

Denn nach der Rallye ist VOR der Rallye.

 

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Sachsen-Rallye 2016 Heilborn/Melde BMW
Sachsen-Rallye 2016
Heilborn/Melde BMW

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