47. ADAC Roland Rallye 22.04.2017

Roland-Rallye 2017 Heilborn/Melde BMW M3

Das war knapp: Auf Schleichfahrt zum Klassensieg.

„Das Material schonen, Erfahrung auf losem Untergrund sammeln und Ankommen“ war die Zielstellung für unseren Start bei der Roland-Rallye 2017.

Zunächst ging diese Strategie auch ganz gut auf, denn auf WP1 noch recht vorsichtig gestartet, steigerten wir uns nach und nach, sodass wir uns nach WP4 bereits auf Rang 7 im Gesamtklassement wiederfanden.

Ein erneutes TopTen-Gesamtergebnis schien also in Reichweite. Nach dem frühen Ausfall des anderen M3-Teams, erbten wir zudem die Klassenführung kampflos und hatten auch schon einen komfortablen Vorsprung auf den Zweitplatzierten aufzuweisen.

Das sollte noch unser Glück sein, denn einige Meter nach dem Start der WP5 verkündete unsere Differenzialaufhängung mit einem lauten Schlag, dass sie soeben den Dienst quittiert hatte. Dieses Streckenstück war in der Tat auch das Gröbste der gesamten Rallye: Sehr scharfkantige Steine und Brocken von der Größe handelsüblicher Blumentöpfe, soweit das Auge reichte. So muss es bei der Rallye Akropolis in Griechenland aussehen, dachten wir uns, während wir direkt auf der Prüfung anhielten und prüften, ob wir mit dem Schaden noch weiter fahren können. Da wir aber gedanklich nun eh schon den Vergleich mit der Weltmeisterschaft gezogen hatten, entschieden wir uns also, nicht etwa aus Rücksicht zum Material aufzugeben, sondern unter lautstarken Mahl- und Schlaggeräuschen einfach weiter zu fahren bis – im schlimmsten Fall- nichts mehr geht.

In langsamer Fahrt beendeten wir also WP5, führten eine kurze Notreparatur durch und machten uns mit unverändert abenteuerlicher Klangkulisse auf den Weg in die Nordhäuser Innenstadt – zur letztem Wertungsprüfung, dem berüchtigten „Gehege“-Rundkurs.

Am Start mit Standgas losgerollt und sofort die Warnblinkanlage eingeschaltet, galt es nun genau so langsam und vorsichtig zu fahren, dass es den Antriebsstrang nicht in Stücke reißt, aber auch so schnell, dass wir maximal 60 Sekunden verlieren. Denn das war unser noch übrig gebliebenes Zeitpolster auf den Zweitplatzierten in unserer Klasse.

Aufgrund des Lärms konnte ich die Ansagen von Copilot Benny nur bergab hören- denn da ließen wir uns immer im Leerlauf rollen- aber auf einem Rundkurs und bei dem Tempo war das ja kein Problem. Seine Zwischenzeit-Ansagen konnte ich zum Glück jedoch verstehen und so gelang es uns tatsächlich, das Auto noch in der notwendigen Zeit ins Ziel zu bringen:

 

Die nach einem ähnlichen Defekt zur Erzgebirgsrallye 2016 konstruierte Diff-Nothaltevorrichtung, hatte also funktioniert und sich bezahlt gemacht. Auch wenn wir von Gesamtrang 7 auf 14 zurückgefallen sind, so konnten wir uns zumindest ins Ziel schleppen und mit dem Klassensieg wichtige Meisterschaftspunkte einfahren.

Dennoch hat uns der Vorfall eindeutig gezeigt, dass der Antriebsstrang eine Schwachstelle im Fahrzeug ist. Hier werden wir uns nun von Grund auf Gedanken machen, wie wir diese in Zukunft beseitigen können. Es bleibt nicht viel Zeit: Denn am 26.-27.05.2017 steht bereits die Sachsen-Rallye im Kalender.

Beitragsbild: Thomas Gorlt

47. Roland Rallye 2017 Nick Heilborn - Benjamin Melde BMW M3
47. Roland Rallye 2017 Nick Heilborn – Benjamin Melde BMW M3

47. Roland Rallye 2017 Nick Heilborn - Benjamin Melde BMW M3

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