Anspruchsvolle Prüfungen und starke Gegner. Das war „die Gollert“ 2016.
Ergebnis: Platz 2 in unserer Klasse und Gesamtrang 13 von 67 Startern!
Bericht folgt.
Picture by: Simon Stäudten
Anspruchsvolle Prüfungen und starke Gegner. Das war „die Gollert“ 2016.
Ergebnis: Platz 2 in unserer Klasse und Gesamtrang 13 von 67 Startern!
Bericht folgt.
Picture by: Simon Stäudten
Ein wilder Ritt mit Asphaltreifen über jede Menge Schotter – das war die Zwickauer Land 2016.
Kurz und knapp: Die Bedingungen bei dieser 45/55% Schotter/Asphalt-Mischrallye waren rau, unsere Federal-Asphaltreifen eigentlich nicht die optimale Wahl und unsere Erfahrungen auf losem Geläuf sind immer noch eher gering. – In 2016 war dies erst die zweite Rallye mit nennenswertem Schotteranteil für uns. Trotzdem haben wir den 328i richtig fliegen lassen und hatten eine Menge „Freude am Fahren“.
Ergebnis: Schnellster Hecktriebler, 9. Platz gesamt von 82 Startern, 4. in Klasse F3A, 1. in Klasse F3B!
Fazit: Eine sehr schöne Rallye mit richtig tollen Prüfungen. Vor allem die Mischung aus Schotter und Asphalt ist fahrerisch anspruchsvoll, sorgt für viel Spannung beim Reifenpoker und ist für die Zuschauer schön anzusehen. Bitte mehr davon!
Beitragsbild: rallyepix24.de
Klassensieg in den „Fluten von Hof“
Nachdem wir die Rallye Bad Schmiedeberg eine Woche zuvor aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung leider ausfallen lassen mussten, gingen Tim Gleisberg und ich nun ersatzweise zum 6. Rallyesprint Hof an den Start. Die Veranstaltung zählt zwar nicht zur Thüringer Meisterschaft, ist aber gleich „um die Ecke“ und mit ihrer einen Wertungsprüfung, welche drei mal befahren wird, genau das Richtige, um an einem Sonntag ein wenig unkomplizierten Fahrspaß zu genießen.
Was wollte man an diesem durchgehend verregnetem Wochenende sonst auch tun, als die Gelegenheit zu nutzen, mal die neuen Malatesta Wet-Reifen auszuprobieren, die nun schon so lange ungenutzt auf ihren ersten Test warteten. Chancen auf ein gutes Ergebnis rechneten wir uns jedoch nicht aus, da wir mangels weiteren Startern in unserer eigentlichen Klasse F3B nun in die Allrad-Klasse F3A hoch gestuft wurden und gegen Boliden vom Schlage diverser Mitsubishi EVO oder Subaru Impreza vor allem im Regen nach physikalischen Grundsätzen keine Chance haben würden.
Auf der ersten Wertungsprüfung stellte sich im strömenden Regen jedoch sofort ein gutes Gefühl ein und ich merkte, „da geht noch was“!
Bei der zweiten Durchfahrt ließ der Niederschlag etwas nach und wir konnten uns auch direkt um weitere 1,8 Sekunden verbessern.
Nun wollten wir wissen, was diese Zeiten wert waren und staunten nicht schlecht, als wir am offiziellen Aushang lesen konnten, dass wir in WP1 neben der Klassenbestzeit auch die 3.-beste Zeit des gesamten Feldes gefahren sind! Da mussten wir dann schon ein wenig schmunzeln, denn gewiss hatte sich unsere Fahrt schnell angefühlt, aber das wir auch schneller als die Subarus, EVOs und viele andere technisch überlegene Fahrzeuge sein würden, überraschte uns dann doch etwas. Außer einem weiteren EVO und einem Peugeot, lag keiner mehr vor uns.
Eine genauere Analyse ergab dann, dass die meisten anderen Teilnehmer mit Reifen an den Start gingen, welche eher der Gattung Intermediate zuzuordnen sind, während unsere schon eher zu den „Full-Wet“ zählten. Ein Blick auf die Zeiten der WP2 bestätigte diese Vermutung dann auch sogleich. Bei nachlassendem Regen konnten wir unseren Reifenvorteil nicht mehr ausspielen und erzielten trotz schnellerer Fahrt „nur“ noch die 12.-beste Zeit.
Für die WP3 beschlossen wir dann, im wieder stärker einsetzenden Regen etwas defensiver zu fahren, um das gute Top-10-Gesamtergebnis sicher ins Ziel zu bringen, was dann noch zu einer 9.-besten Zeit reichte.
Ob das die richtige Strategie war? Wer weiß. Hätten wir unsere Zeit aus der WP2 noch einmal wiederholt, dann wäre am Ende sogar ein sensationeller Gesamtrang 5 möglich gewesen. Aber bei diesen Wetterverhältnissen war der Grad zum Abflug eben auch recht schmal – wie der Ausfall des Gesamtführenden auf der letzten Prüfung zeigte, was uns dann übrigens sprichwörtlich auf Platz 1 in unserer Klasse nach vorn spülte. Vom Gefühl her haben wir es also richtig gemacht:
Mit anfangs schneller und später taktischer Fahrt beendeten wir den Rallyesprint Hof auf Gesamtrang 10 und Platz 1 in der Klasse F3A! Wer hätte das zuvor gedacht…
Foto und Bericht: Thomas Gorlt
Wie gewonnen, so zerronnen..
So könnte man es zusammen fassen, wenn man auf WP1 mit Klassenbestzeit ins Rennen geht, aber auf Platz 4 ins Ziel kommt.
Doch der Reihe nach.
Obwohl unser Fahrzeug eigentlich nach dem Reglement der Klasse F3B aufgebaut ist, starteten wir zur Rallye Grünhain notgedrungen in der höheren Klasse H15. Zustande kam dies dadurch, das ein F3B-Wettbewerber den Reigen eröffnete und in der H15 nannte – was ihm natürlich auch frei steht. Leider folgten ihm auch noch zwei weitere F3B-Teams, sodass unsere eigentliche Klasse mangels Startern garnicht stattzufinden drohte und wir somit auch in die H15 umnennen mussten.
Mit insgesamt 6 Startern bestand die Klasse nun aus zwei BMW M3, einem Ford, einem Audi quattro, einem VW Scirocco TDI und uns.
Schnelle Konkurrenz schon im bisherigen Saisonverlauf gewohnt, gingen wir also sofort mit „sicherer Attacke“ als 24. von 109 Startern ins Rennen und konnten auch direkt mit 1,8 Sekunden Vorsprung die Führung in der Klasse übernehmen. Vor allem gegen den drehmomentstarken Scirocco hätten wir das nicht wirklich erwartet. Sogleich wussten wir aber auch, dass es auf WP2 schon deutlich schwieriger werden würde, da die anstehende, lange und steile Bergauffahrt den Diesel begünstigen sollte. Wie erwartet, fuhren wir hier mit 3,7 Sekunden Rückstand auch „nur“ die zweitbeste Zeit.
Die WP3 – ein Rundkurs- sollte nun also eine vorentscheidende Rolle für den weiteren Verlauf der Rallye einnehmen, denn schließlich lagen wir mit gesamt 1,9 Sekunden Rückstand in absoluter Schlagdistanz zum führenden VW und am Nachmittag würden selbige drei Prüfungen ja noch einmal befahren werden.
Leider stellte sich im Ziel der WP3 heraus, dass wir beim Erstellen des Aufschriebs einen folgenschweren Fehler begangen hatten und dadurch eine Runde zu viel fuhren, was uns rund 2 Minuten Zeitverlust bescherte. Copilot Benny war über dieses Missgeschick selbst enorm verärgert und auch ich war natürlich wenig erfreut.
Wohlwissend, dass wir unsere Chancen auf einen 1. oder 2. Platz gerade weggeworfen hatten, beschlossen wir, in der zweiten Schleife noch ein mal alles zu geben um wenigstens von inzwischen Platz 5 noch auf 4 oder 3 nach vorn zu fahren.
Auf WP4 quetschten wir unseren 328i aus wie eine Zitrone und konnten erneut eine Klassenbestzeit setzen. Auf WP5 waren wir ebenfalls auf Kurs, überspannten den Bogen dann allerdings und verloren rund 9 Sekunden, indem ich mich an einem Abzweig verbremste und kurz zurücksetzen musste. Trotz immer noch drittbester Zeit auf dieser WP, waren die Messen damit gesungen und wir hatten keine Chance mehr, aus eigener Kraft weiter nach vorn zu fahren. Lediglich dass Pech zweier ausgefallener Mitbewerber verhalf uns dann doch noch zu einem Gesamtplatz 4 in unserer Klasse und ein paar Punkten für die Thüringer Rallyemeisterschaft.
Kurzzeitig sah es sogar so aus, als würden wir noch auf Platz 3 nach vorn rutschen, da ein Mitbewerber eine gelbe Flagge missachtet hatte und wir seit der Werra-Meißner Rallye leidgeprüft wissen, dass dies sehr teuer bestraft wird. Doch statt der erwarteten 3 Minuten-Strafe gab es hier überraschenderweise keine weitere Ahndung, stattdessen aber den Hinweis von offizieller Seite, dass die Rallyeleitung und jeweiligen Sportkommissare solche Entscheidungen höchst individuell treffen können.
Mit großer Verwunderung über die Anwendung solch zweierlei Maß reisten wir aus Grünhain ab und ziehen unsere eigenen Schlüsse daraus. Fehler passieren nun mal – ob mir, dem Co-Piloten oder einem Offiziellen. Wichtig ist nur, dass man aus ihnen lernt.
Trotz alledem war die Rallye-Grünhain insgesamt eine wirklich schöne Veranstaltung mit tollen, anspruchsvollen Wertungsprüfungen, einem kompakten Rallye-Zentrum und guter Stimmung.
Unser Dank gilt an dieser Stelle dem Veranstalter und all den vielen Helfern, die für die Durchführung eines solchen Events viel Arbeit und Herzblut einbringen. Wir kommen gerne wieder!
Bild: Maximilian Muschter
Zufriedene Gesichter nach der Wartburg-Rallye: 2. Platz Klasse F3B!
„Zur Wartburg braucht ihr gar nicht hin fahren“ haben sie zu uns gesagt. „Da fahren euch die Einheimischen um die Ohren!“
Wir waren trotzdem dort. Und sind sehr zufrieden zurück gekehrt.
Die Wartburg-Rallye stand ursprünglich nicht fest in unserem geplanten Saison-Programm. Aber nach dem ernüchternden Ausfall durch eine abgescherte Antriebswelle, bei der drei Wochen zuvor stattfindenden Thüringen-Rallye, haben Co-Pilot Benjamin Melde und ich uns gesagt: „Jetzt erst recht!“
In sehr kurzer Zeit stellten wir also mit Unterstützung von HAMPL-Motors die entsprechende Organisation des Einsatzes auf die Beine und machten uns auf den Weg.
Wohlwissend, dass wir kaum eine realistische Chance auf ein gutes Ergebnis haben würden: Denn allein der 4 mal zu befahrende Rundkurs auf einem Teilstück der ehemaligen Autobahn A4, die 260 Höhenmeter bergaufführende Glasbach-Bergrennstrecke, und die Besteigung des Rennsteiges auf der WP „Hohe Sonne“, würden unseren über 100 PS großen Leistungsnachteil gegenüber den Mitbewerbern sehr stark zu Tage fördern.
Dazu kam, dass die Sorge um eine durch Überlastung erneut abscherende Antriebswelle immer allgegenwärtig war und ich meinen Fahrstil in weiten Teilen deshalb erheblich umstellen musste. Wir rollten also bei jeder der insgesamt 18 WPs ganz vorsichtig am Start an, und fuhren einen möglichst sauberen, runden und effizienten Stil mit möglichst hohem Kurvenspeed.
Natürlich gab es dennoch viele Stellen, an denen ich das Auto einfach trotzdem gewohnheitsgemäß wild in die Ecken werfen durfte. Die schnellen und rutschigen Passagen in den Wäldern der Waldhaus-WP, die bei Zuschauern beliebten Kehren im Cosmodrom und unzählige Stellen auf der WP Heldrastein, um nur einige zu nennen.
Letztere entpuppte sich dann auch zu meiner absoluten Lieblingsprüfung: Auf den extrem welligen und durch dichten Rand-Bewuchs unübersichtlichen Pisten in den Wäldern im Norden Eisenachs, quetschten wir den 328i sprichwörtlich aus wie eine Zitrone und konnten somit erstmals sogar in die Top 30 bei einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft fahren.
Im Verlauf des zweiten Tages testeten wir noch verschiedene Abstimmungen des Reifendruckes, sammelten wertvolle Erkenntnisse und brachten das Auto mit „sicherer Attacke“ auf Platz 2 in unserer Klasse und Platz 31 von 88 Startern im Gesamtklassement ins Ziel. Mit diesem Ergebnis konnten wir in der Thüringer Meisterschaft einen Teil des Rückstandes wieder aufholen und uns abermals auf Platz 5 nach vorn arbeiten.
Der Ausflug zur anspruchsvollen und hochklassig besetzten Wartburg-Rallye war für uns also ein voller Erfolg und wir bereiten uns nun motiviert auf die Rallye-Grünhain im September vor.
„Heilborn, Schramm/Melde auf Podiumskurs in der Thüringer Rallyemeisterschaft..“
…war im Vorbericht des Programmheftes zur 55. Thüringen Rallye zu lesen.
In der Tat sah es nach den ersten gefahrenen Kilometern so aus, dass dies auch gelingen könnte: Wir starteten mit einer Klassenbestzeit auf der bei Dunkelheit gefahrenen Prüfung in den Wäldern zwischen Niederkrossen und Hütten, fielen dann auf dem Stadtrundkurs in Pößneck mit unserem Fahrzeug erwartungsgemäß zurück und begannen dann sogleich wieder, uns nach vorn zu arbeiten.
Doch leider machte uns der Defektteufel einen Strich durch die Rechnung: Auf der Verbindungsetappe (!) zur WP5 brach uns eine Antriebswelle. Die beiden folgenden Prüfungen hätten wir mit „Einrad-Antrieb“ nicht bewältigen können, sodass die Rallye für uns leider an Ort und Stelle vorbei war und wir uns zurück zum Service-Park schleppen lassen mussten.
Besonders bitter: Pünktlich zum Mittagsservice haben unsere Mechaniker anschließend die defekte Welle gewechselt -man hatte ja schließlich alles dabei- und das Auto stand nun wieder fahrbereit im Service-Park. Aber eine Super-Rallye Regel, nach welcher ausgefallene Fahrzeuge mit einer Zeitstrafe im Gepäck wieder starten dürfen, gibt es nun einmal leider nur von Freitag auf Samstag, nicht aber innerhalb eines Tages. So waren wir also zum Zusehen verdammt und zogen Resümee, dass es Glücksgöttin Fortuna dieses Jahr nicht allzu gut mit uns meint: Denn dies ist nun schon der dritte Ausfall in dieser Saison. Allesamt in aussichtsreicher Position liegend und alle durch verschiedene Defekte im Antriebsstrang verursacht!
Für das ganze Team war das natürlich eine große Enttäuschung. Denn die Service-Crew von Hampl-Motors aus Gera, hat im Vorfeld der Rallye hervorragende Arbeit geleistet und das Fahrzeug generalstabsmäßig vorbereitet. Aber Materialermüdung lässt sich nun einmal nicht zu 100 Prozent vorhersehen und ausschließen. Immerhin werden sämtliche Fahrzeugteile während einer Rallye -vor allem auf den ultraschnellen und welligen Asphaltpisten im Thüringer Wald- um ein Vielfaches höher belastet, als im herkömmlichen Straßenbetrieb. Augenscheinlich sind wir mit unserem aktuell verwendeten Material miitlerweile wirklich an der Grenze der Belastungsfähigkeit angelangt. Hier werden wohl in Zukunft weitere Verbesserungen folgen müssen.
Wermutstropfen bleibt, dass die erzielten Zeiten einen stetigen Aufwärtstrend erkennen lassen. Fahrzeug und Besatzung harmonieren immer besser und wir konnten erneut zeigen, dass man auch mit einfacherer Technik und einem klaren Leistungsnachteil durchaus akzeptable WP-Zeiten erzielen kann.
2. Platz Klasse F3B, Top-Ten Gesamt im Blick
Hochsommerliche Temperaturen, gepaart mit angekündigten Gewittern, erwarteten uns zur traditionsreichen Osterburgrallye rund um Weida. Eine gute Gelegenheit, das neue Fahrwerkssetup und neue Reifen für die im Juli auf dem Programm stehende Thüringen-Rallye zu testen, dachten wir uns.
Doch fast wäre daraus nichts geworden:
Denn bereits auf dem Weg zur Wertungsprüfung 1, wurden wir plötzlich von starkem Benzingeruch im Auto überrascht. Nach kurzem Check – wir hatten ja nur noch drei Minuten bis zum Start- konnten wir allerdings auf die Schnelle kein Leck einer Leitung feststellen und entschieden uns, erst einmal zu starten und das Problem zu beobachten.
Den Blick fortwährend mehr in den Rückspiel statt auf die Straße gerichtet, um nach eventuell züngelnden Flammen Ausschau zu halten, absolvierten wir die ersten 3 WP in stetiger Erwartung, vielleicht bald als rollende Fackel durchs Weidaer Umland zu rollen.
Die Dämpfe waren trotz geöffneter Fenster so stark, dass Beifahrer Christian bereits Benommenheitserscheinungen zeigte und den Aufschrieb nicht mehr fehlerfrei vorlesen konnte.
Ein Stempelfehler an der ZK der WP2, brachte uns zudem eine Minute Strafzeit ein und komplettierte das Bild, einer rundum verkorksten ersten Etappe.
Da sich das Problem des austretenden Benzins mit leerer werdendem Tank, zur Halbzeit der Rallye sukzessiv von selbst klärte, beschlossen wir im Regouping, uns neu zu konzentrieren und nun noch mal anzugreifen.
Prompt kehrte der Fahrspaß zurück und die Zeiten purzelten: Mit einer 9., einer 11. und noch mal 9. Gesamtzeit absolvierten wir die letzten drei Prüfungen und beendeten die Rallye vorerst auf Gesamtrang 11 und Platz 2 in unserer Klasse.
Durch die oben erwähnte, nachträglich hinzuzurechnende Strafminute, fielen wir zwar leider auf Gesamtrang 29 zurück, aber Platz 2 in unserer Klasse konnten wir glücklicherweise trotzdem verteidigen, da auch unsere Mitbewerber von diversen Problemen geplagt wurden und Zeit verloren, bzw. einige das Ziel nicht sahen.
Im Ergebnis sind wir mit dem Resultat der Rallye und vor allem den technischen Änderungen am Fahrzeug sehr zufrieden und freuen uns nun auf die Thüringen-Rallye vom 15.-16. Juli.
2. Platz Klasse F3B, 19. Gesamt!
Neues Spiel, neues Glück.
Unter diesem Motto gingen Co-Pilot Benjamin Melde und ich am letzten Wochenende in Meiningen an den Start.
Letztes Jahr noch auf WP 1 mit defektem Kühler ausgefallen (damals mit Tim Gleisberg als Navigator auf dem heißen Sitz), hofften wir nun, dass es die Landsberg-Rallye dieses Jahr besser mit uns meint.
Und sie tat es!
In Anbetracht dessen, dass wir in unserer Klasse ausschließlich deutlich stärkere BMW M3 als Gegner hatten, haben wir von Beginn an keine realistischen Erwartungen in eine gute Platzierung gesetzt. Deshalb gingen wir auch direkt wieder mit unseren ebenfalls unterlegenen, aber bewährten Serienreifen an den Start und wollten einfach ein wenig Spaß haben und schauen, wo wir uns letztendlich einsortieren.
Zu unserer eigenen Überraschung konnten wir uns von Beginn an auf Platz 3 in der Klasse behaupten und gaben diese Position auch bis zur vorletzten WP nicht mehr ab. Durch den Ausfall eines vor uns liegenden M3-Teams auf der letzten WP, rutschten wir sogar noch um einen Platz nach vorn und beendeten die Rallye auf Rang 2 in der Klasse F3B und Rang 19 von 69 Startern im Gesamtklassement.
Damit hätten wir im Vorfeld definitiv nicht gerechnet! Aber vor Allem beim vorherrschenden wechselhaften Wetter -Sonnenschein und Regen wechselten sich stetig ab- konnten wir unser Leistungsmanko von über 100 PS durch entsprechend engagierte Fahrweise scheinbar einigermaßen ausgleichen.
Sehr zufrieden reisten wir aus Meiningen ab und beginnen zugleich mit den Vorbereitungen für die Weidaer Osterburg-Rallye, am 25.06.2016
Die erste „große“ Rallye
Nachdem ich nun seit gut einem Jahr im Rallyesport aktiv bin, war es nun langsam an der Zeit, auch mal eine „große“ Veranstaltung zu fahren. So ging es also am letzten Wochenende zusammen mit Copilot Benjamin Melde auf nach Zwickau, zur AVD-Sachsen-Rallye. Einem Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft.
Bereits in den Wochen zuvor zeigte sich, dass so ein Event deutlich ausführlicherer Vorbereitungen bedarf, als eine Rallye 35 oder Rallye 70: Mechaniker, Werkzeug, Ersatzteile, sonstiges Equipment, Unterkünfte, und, und, und. All dies wollte organisiert und vor Ort koordiniert werden. Zudem musste das Auto so akribisch wie möglich vorbereitet werden – denn nach zwei Ausfällen in Folge wollten wir hier natürlich unbedingt das Ziel sehen.
Zu gewinnen gab es in diesem Umfeld für uns ohnehin nichts, da es im Rahmen der DRM keine einzelnen Klassenwertungen gibt, sondern diese jeweils zu sogenannten Divisionen zusammengefasst werden. Im Ergebnis bedeutete dies, dass wir mit unserem 328i in einer Division unter Anderem gegen sechs Porsche 911 und eine Hand voll stark modifizierter BMW M3 antreten mussten. Fahrzeuge, die neben allerlei technischen Raffinessen auch teilweise über mehr als die doppelte Leistung unseres Autos verfügen.
In diesem Wissen entschieden wir uns dann sogleich auch noch für eine unkonventionelle Reifenwahl: Bei sogenannten National-A Veranstaltungen startet man üblicherweise mit reinrassigen, nicht straßenzugelassenen Renn/Rallyeslicks, welche natürlich enormen Grip bieten und vor allem auch unter Höchstbelastung lange haltbar sind. Wir hingegen reisten mit 10 Stück, im freien Handel erhältlicher Serien-Sportreifen (Federal 595) an. Lediglich für die zum Schluss auf dem Programm stehende, zwei mal zu befahrende 26km-Marathon-WP hatten wir noch einen Satz extra-Reifen (Toyo R888) im Gepäck, von denen wir uns das erforderliche Plus an Standfestigkeit erwarteten.
Am Freitag Abend standen dann die ersten 4 von insgesamt 12 Wertungsprüfungen auf dem Programm. Auf WP1 noch etwas defensiver gestartet, konnten wir uns beim zweiten Befahren dieser Prüfung (WP3) trotz inzwischen eingebrochener Dunkelheit um 4 Sekunden steigern. Auch den bei Fans beliebten und bei Fahrern eher unbeliebten Rundkurs „Glück-auf-Brücke“ (WP 2/4) überstanden wir mit stark überhitzten Reifen irgendwie und beendeten den Tag auf Gesamt-Rang 44.
Am zweiten Tag konnten wir uns dann immer weiter verbessern und fanden uns nach WP8 bereits auf Rang 36 wieder.
Die gegen Ende der Rallye zwei mal zu befahrende, 26 km lange WP 10/12 stellte für uns dann eine ganz neue Herausforderung dar: Weder Fahrer und Beifahrer noch das Auto selbst, hatten bis dahin eine solch lange Wertungsprüfung unter die Räder genommen. Im ersten Durchgang zeigte sich dann auch bereits nach ca. 10 km, dass das Material hier langsam seine Grenzbelastbarkeit erreicht hatte: Bedrohlich steigende Motortemperatur und wegen Überhitzung nachlassende Reifen (diesmal Toyo R888), erforderten ein Voll-Aufdrehen der Heizung, früheres Hochhalten der Gänge und eine insgesamt reifenschonendere Fahrweise. Beim zweiten Befahren (WP12) fuhren wir dann bereits vom Start an etwas defensiver und konnten das Abbauen des Materials so wenigstens noch um einige Kilometer verschieben.
Schließlich erreichten wir das Ziel auf Rang 33 gesamt, 6. in der Division 3 und auf Platz 4 aller Gruppe F-Autos!
Mit diesem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden. Denn unter den eingangs geschilderten Vorraussetzungen und mit der Priorität, auf jeden Fall sicher ins Ziel zu kommen und auf den schnellen und langen Wertungsprüfungen wichtige Erfahrungen zu sammeln, haben wir im Vorfeld mit einem ganz anderen Ergebnis gerechnet.
Das Auto wurde durch unsere Mechaniker hervorragend betreut und lief soweit wie ein Uhrwerk. Einzig eine sich immer wieder lösende Schraube der Differential-Befestigung (Roland-Rallye lässt grüßen), gab uns bis zum Schluss Rätsel auf.
Ich bin mir aber sicher, dass sich auch für dieses Problem noch eine Lösung finden lässt. Nur viel Zeit bleibt nicht:
Denn nach der Rallye ist VOR der Rallye.
In Führung liegend…
…mussten wir aufgrund eines Defektes leider nach der 4. von 6 Wertungsprüfungen aufgeben. Aber der Reihe nach.
Voller Vorfreude fieberten wir dem Start der Roland-Rallye entgegen, denn war es doch genau hier vor einem Jahr, dass ich meine erste Rallye überhaupt fuhr.
Es galt also herauszufinden, was man seitdem dazu gelernt hat und -natürlich- Fahrspaß zu haben!
Die Voraussetzungen für Beides waren gut: Mit 17 Startern war unsere Klasse sehr stark besetzt, die Konkurrenz war also groß. Zudem bestanden die Strecken jeweils gut zur einen Hälfte aus Asphalt- und zur anderen Hälfte aus Schotterwegen. Man konnte also sicher sein, dass man mit der Reifen- und Fahrwerksabstimmung immer nur zur Hälfte richtig liegt und auf dem anderen Teil eben etwas zaubern muss.
Dies gelang uns scheinbar ganz gut, denn nach Klassenbestzeiten auf WP1 und 2, ging es in Führung liegend auf zur WP 3 – dem legendären „Gehege“-Rundkurs, mitten durch die Nordhäuser Innenstadt.
Gefühlt recht zügig unterwegs, berührten wir in der letzten Runde in einer mittelschnellen Linkskurve leider einen Bordstein, was sofortigen Felgenbruch, vollständigen Plattfuß und schief stehendes Rad zur Folge hatte. Zum Glück schafften wir es mit unserem Dreirad noch irgendwie, die Prüfung zu beenden und lagen trotz des enormen Zeitverlustes im Ziel immer noch auf P1 in der Klasse F3B.
Nach einer Notreparatur inkl. Radwechsel, standen wir dann am Start der WP4. Das Fahrverhalten des Autos kann als absolut abenteuerlich beschrieben werden, denn immerhin hatten wir inzwischen zwar ein Ersatzrad montiert, die Aufhängung war aber immer noch schief. Dies hatte zur Folge, dass das Fahrzeug nur im gegengelenkten Zustand geradeaus fuhr und man in Linkskurven überhaupt nicht einlenken musste, da man sich schon beim Anbremsen automatisch nach links eindrehte.
Mit einem wirklich wilden Ritt ging es also über Wertungsprüfung 4, bis… wir ca. einen Kilometer vor dem Ziel leider laute Schlag-, Polter- und Schleifgeräusche aus dem Bereich der Hinterachse zu hören bekamen. Nichtwissend, was genau beschädigt sein könnte, retteten wir uns mit langsamer Fahrt ins Ziel und machten uns sogleich an die Fehlersuche.
Es stellte sich heraus, dass eine Schraube der Differential-Befestigung abriss, was dazu führte dass Dieses dadurch halb lose unterm Auto pendelte und so bei jeder Bewegung inkl. der sich drehenden Kardanwelle gegen die Bodengruppe schlug.
Dies kam uns natürlich alles wie ein unangenehmes Déjà-vu vor, denn schließlich sind wir schon zur Erzgebirgsrallye mit einem ähnlichen Defekt ausgefallen.
Schweren Herzens mussten wir also die Entscheidung treffen, an Ort und Stelle aufzugeben, denn ein Weiterfahren hätte unkalkulierbare Folgeschäden verursacht.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir überraschenderweise auch zu diesem Zeitpunkt noch die Führenden in unserer Klasse waren, ja sogar in WP4 eine weitere Bestzeit gefahren haben – mit krummem Rad und abgerissenem Diff!
Dies stimmte uns dann doch etwas versöhnlich, denn hatten wir doch so den zweiten Punkt erfüllt, welchen wir uns für die Roland-Rallye eingangs vornahmen: Standortbestimmung in Sachen Lernkurve und Speed.Und Fahrspaß hatten wir auf jeden Fall eine Menge! – Ausfall hin oder her.
Schlussendlich muss man feststellen, dass es Glücksgöttin Fortuna in diesem Jahr bisher nicht allzu gut mit uns meint:
Nach dem denkwürdigen Werra-Meißner-Eklat und dem Defekt bei der „Erze“, war dies nun bereits das dritte Top-Ergebnis in der dritten Rallye, was uns zwischen den Fingern zerronnen ist und unsere Chancen in beiden Meisterschaften nach und nach in die Nähe des Null-Bereiches gerückt hat.
Aber wie sagt eine alte Rennfahrer-Phrase: „Die Saison ist noch lang – da ist noch alles möglich!“
Na da hoffen wir mal.. 🙂