Rallye-Taxi zum Frühjahrstraining des MC Zwickau, am 09.04.2016

Zum ersten Mal nahmen wir in diesem Jahr am alljährlich stattfindenden Frühjahrstraining des MC Zwickau teil. Auf einer eigens abgesperrten und recht anspruchsvollen Wertungsprüfung hatten wir die Gelegenheit, Reifen zu testen und verschiedene Dinge auszuprobieren.

Vor allem aber, konnten wir interessierten Zuschauern die Möglichkeit bieten, selbst einmal Platz auf dem Beifahrersitz eines Rallye-Fahrzeuges zu nehmen, um so eine besondere „Taxifahrt“ im Renntempo zu erleben.

Die dann im Ziel geschilderten Eindrücke reichten von „ein Riesen-Spaß“, über „der helle Wahnsinn“ bis hin zu „sowas habe ich noch nicht erlebt..“

Wir freuen uns, wenn es euch Spaß gemacht hat – wir hatten ihn auch!

An dieser Stelle gebührt dem Veranstalter besonderer Dank für die Organisation dieses rundum gelungenen Events! Und es zeigt wieder einmal: In kaum einer anderen Motorsportdisziplin ist man als Fan so nah am Geschehen dran – oder sogar mittendrin- wie im Rallyesport.

Rallyetaxi BMW Nick Heilborn
Rallyetaxi BMW Nick Heilborn

53. ADMV Rallye Erzgebirge 02.04.2016

Probieren geht über studieren – lautete das Motto in Bezug auf unsere Reifenwahl zur „Erze“. Und so reisten mein diesmaliger Copilot Benjamin Melde und ich, mit je einem Satz Rallyeslicks in super-softer Mischung und einem Satz seriennaher Reifen ins Rallyezentrum nach Stollberg. Beide Reifentypen wurden von uns zuvor noch nie im Wettbewerb eingesetzt. Demnach stand also keine Zeitenjagd, sondern eher eine „herantastende“ Fahrweise auf der Agenda.

Bereits nach den ersten Metern zeigte sich jedoch, dass die supersoften Slick-Reifen – welche eigentlich auf kalte und feuchte Bedingungen ausgelegt sind – beim vorherrschenden, beinahe frühsommerlichem Wetter praktisch unfahrbar sein sollten. Mit abenteuerlichen Lenkwinkeln und enorm schwammigem Fahrverhalten versuchten wir zumindest, über die ersten drei Prüfungen zu balancieren, wohlwissend dass danach der rettende Reifenservice mit den Wechselrädern auf uns warten würde.

Dies gelang uns scheinbar auch noch ganz gut, denn zu unserer eigenen Überraschung lagen wir nach zwei gefahrenen Wertungsprüfungen auf Platz 2 in unserer Klasse.

Nachdem die WP3 aufgrund eines Unfalles neutralisiert werden musste, standen wir nun wie geplant mit frisch gewechselten Reifen am Start der WP4. Bereits auf der Verbindungsetappe dorthin verbreitete sich große Vorfreude, denn das Fahrverhalten hatte sich mit dem Wechsel sofort stark verbessert und deutlich schnellere Zeiten und jede Menge „Fahrspaß“ waren nun zu erwarten.

Doch wie es nun im Motorsport manchmal so ist, liegen Freud und Leid leider oft dicht beieinander: Statt mit durchdrehenden Rädern vom Start los zu stürmen, brach uns leider im Moment des Anfahrens die Differential-Aufhängung und wir mussten das Auto direkt nach 30 Metern abstellen.

Dies war für uns natürlich eine große Enttäuschung, denn abgesehen vom guten Resultat, welches wir vor Augen hatten, haben wir uns vor Allem auf die noch zu fahrenden, wirklich fantastischen Wertungsprüfungen gefreut!

Aber wie sagt man so schön: „that’s racing!“

Werra-Meißner-Rallye 05.03.2016

Klassensieg und Gesamtrang 5 bei der Werra-Meißner-Rallye, am 05.03.2016

…das war das vorläufige Ergebnis nach 9 von 9 gefahrenen Wertungsprüfungen. Doch leider eben nur das Vorläufige.

Aber der Reihe nach:

Obwohl wir für die vorherrschenden Bedingungen keine wirklich geeigneten Reifen dabei hatten, konnten wir durch äußerst ambitionierte Fahrweise konstant schnelle Zeiten fahren und lagen in unserer Klasse vom Start bis ins Ziel in Führung. Nach einem wilden Ritt bei immer wechselhafter und schlammiger werdenden Streckenverhältnissen, fanden wir uns schließlich sogar auf P5 des gesamten Feldes wieder – direkt hinter den technisch übermächtigen Mitsubishi EVOs und VOR anderen Allradfahrzeugen wie Porsche 911, Ford Escort Cosworth und Audi Quattro. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten in unserer Klasse betrug knapp 2 Minuten! Das bisher beste Ergebnis in meiner noch recht jungen Rallyekarriere.

Soweit, so gut, dachten wir. Aber wir lagen falsch:
Durch eine weitgehend unbekannte, fragwürdige Regeländerung und deren Auslegung, wurde uns das hervorragende Resultat schließlich am grünen Tisch genommen.

Was war passiert? Auf WP6 blieb ein anderer Teilnehmer mit technischem Defekt liegen und blockierte die Straße zur Hälfte. Die Streckenposten zeigten gelbe Flaggen, wir fuhren vorschriftsmäßig zwei Mal langsam (es war ein Rundkurs) an der Gefahrenstelle vorbei und beschleunigten danach wieder – so wie es seit Jahrzehnten im Motorsport richtig war.

Leider stellte sich später heraus, dass zum Ende des letzten Jahres die Regeln (leider von den Meisten unbemerkt!) dahingehend geändert wurden, dass der Teilnehmer, welcher „gelb“ gezeigt bekommt, die GANZE Prüfung danach langsam zu fahren hat und im Anschluss eine fiktive „faire Zeit“ berechnet bekommt.

Über Sinn und Unsinn dieser Änderung wurde gestern anschließend noch heftig diskutiert. Und man kann sagen, dass diese Regeländerung beinahe heimlich still und leise eingeführt wurde, denn über 90% der anwesenden Teams kannten sie nicht! Der Rallye-Leiter, ja sogar die Sportkommissare bestätigten, dass das Problem mittlerweile bekannt sei, und man den DMSB noch einmal darauf hinweisen werde, uns Lizenzinhabern solch wichtige Regeländerungen in Zukunft klarer und deutlicher mitzuteilen.

Für uns kommen derlei gute Absichten leider zu spät: Wir bekamen von den Sportkommissaren 3 Minuten Zeitstrafe auferlegt und fanden uns somit plötzlich auf Rang 4 in der Klasse und P17 gesamt wieder. Eine Riesen-Enttäuschung!

Wohlgemerkt: Wir haben niemanden gefährdet und haben uns so verhalten, wie es seit jeher in der Geschichte des Motorsports richtig war. Noch bei der gleichen Rallye im letzten Jahr, wäre unser Verhalten als vorbildlich eingestuft worden und nun ein Jahr später ist es eben plötzlich „falsch“.

Uns bleibt nun nichts weiter übrig, als das Urteil sportlich zu nehmen und nach vorn zu schauen. Auf jeden Fall hatten wir jede Menge Fahrspaß und sind auch ein wenig stolz darauf, mit unseren runderneuerten Malatesta-Reifen solch schnelle Zeiten gefahren zu sein.

6. Rallyeshow am Sachsenring 27.02.2016

6. Rallyeshow am Sachsenring

Auch in diesem Jahr nutzten wir die Rallyeshow am Sachsenring als Vorbereitung auf die vor uns liegende Saison.

Und es war wieder ein phantastisches Event. Denn nirgendwo sonst hat man die Möglichkeit, auf einer durchgehend bewässerten Rundstrecke zu testen und relativ gefahrlos schnelle Drifts zu trainieren. Ideale Voraussetzungen also, um Auto und Fahrer nach dem Winterschlaf ein wenig „wach“ zu fahren.

Darüberhinaus kam die Möglichkeit, interessierte Zuschauer mitzunehmen, naturgemäß sehr gut an. Auch wenn die Nachfrage so hoch war, dass wir leider die meisten nicht mitnehmen konnten, denken wir, die Fans hatten trotzdem ihren Spaß. Wir hatten ihn jedenfalls und kommen gern im Jahr 2017 zurück.